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Assistenzhund, Assistenzhund in Rente, zweiter Assistenzhund, Ausbildung, Training, Finanzen, Helfen, Teilhabe, Inklusion


Ja, richtig gelesen, Yoshi geht in Rente.

Die Gründe hierfür sind vielfältig:

Er war von Anfang an nicht wirklich gut geeignet.

Ich werde irgendwann unsere Story noch einmal ausführlich aufschreiben. Aktuell schaffe ich das nicht. Kurz gefasst kann man aber sagen, dass er einfach nicht 100% geeignet für die Aufgabe war/ist. Die damalige Trainerin/Ausbildungsstelle hat mich über’s Ohr gehauen und mich einiges an unnötigem Geld & Zeit gekostet.
Durch viel Training und Geduld macht er mittlerweile zwar einen guten Job, aber es ist einfach nicht „das Gelbe vom Ei“ und man merkt in einigen Situationen, dass er eher die Anlagen für andere Aufgaben hat.

Herdenschutzhund

Yoshi ist ein Herdenschutzhund-Mix, d.h. für die Prüfung in Österreich nicht zugelassen. Zudem eignen sich Herdenschutzhunde auch nicht gut für den Job als Assistenzhund.

Gesundheit & Alter

Yoshi hat einige gesundheitliche Probleme, z.B. Hautprobleme, häufige Ohrenentzündungen und wahrscheinlich auch Probleme mit der Sehkraft, die einfach gegen einen weiteren Einsatz als Assistenzhund sprechen. Ein Assistenzhund hat einen anstrengenden Job und sollte gesundheitlich fit sein. Ein Hund, der selbst Vorerkrankungen und Einschränkungen hat (z.B. HD/ED, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Sehschwächen, etc.), sollte nicht ständig im Dienst sein und in stressigen Situationen dem Menschen assistieren müssen. Nicht umsonst ist die Gesundheitsüberprüfung, die vor der Zulassung zur Assistenzhunde-Team-Prüfung stattfindet, so streng.

Auch lohnt sich eine Prüfung mittlerweile altersmäßig nicht mehr für Yoshi.

Angriff auf uns

Das, was wir durch viel Training und Geduld erarbeitet hatten, wurde uns zerstört, durch einen Angriff auf Yoshi und mich. Zwei große Hunde gingen auf uns los, die Besitzer interessierte es nicht (Zitat der Leute: „Ist doch sch**ß egal!“). Seitdem sind Hundebegegnungen immer wieder schwierig. Es ist zwar besser geworden durch viel Übung, aber es gibt immer wieder Situationen, in denen es seitdem nicht klappt. Auf bestimmte Hunde reagiert Yoshi einfach, vor allem, wenn diese freilaufend auf uns zu kommen oder uns zu nahe kommen.

Die Pandemie

Zusätzlich zu allem anderen kam dann natürlich auch für uns die Corona-Pandemie, wodurch so ziemlich alles an Training weg fiel. Dadurch, dass ich keinen MNS tragen kann, waren Yoshi und ich seit Pandemie-Beginn nicht mehr in Städten, öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch Geschäften und Arztpraxen unterwegs. Die Routine ging verloren und das Training natürlich auch. Erst seit Kurzem können wir wieder zur Therapie, was aber bislang das einzige „öffentliche Outing“ ist.

Fazit

Ich bin also zu dem Schluss gekommen, Yoshi schweren Herzens in Rente zu schicken. Er bleibt natürlich bei mir und wird als Familienhund leben. Für ihn ändert sich nicht viel, außer, dass er mich nicht mehr zum Arzt oder ähnlichem begleiten wird. Da, wo Hunde erlaubt sind, geht er weiterhin mit mir hin.

Konsequenzen für mich

Für mich bedeutet Yoshis Rente den Wegfall meines Hilfsmittels und somit verliere ich an Selbstständigkeit und kann nicht mehr gut am Leben teilhaben. Ohne Assistenzhund fällt mir das Verlassen des Hauses schwer und für viele Dinge brauche ich dann menschliche Begleitung, was erstens nicht immer möglich ist und zweitens auch oft nicht ausreicht. Ein Mensch kann beispielsweise keine Dissoziation anzeigen oder unterbrechen und kann in manchen Dituat

Auch das Abitur musste ich aus diesem Grund abbrechen, denn ohne Assistenzhund kann ich nicht zur Prüfung antreten. Mit etwas Glück kann ich es vielleicht weiter führen, wenn Yoshi einen Nachfolger bekommen hat.

Und damit wären wir auch schon beim Thema:

Yoshi’s Nachfolger

Um weiterhin richtig am Leben teilhaben zu können, braucht Yoshi einen Nachfolger, der seinen Job übernimmt.

Da ich, wie eingangs schon erwähnt, schon sehr schlechte Erfahrungen mit unseriösen Organisationen gemacht habe, habe ich mich diesmal auf Empfehlung an eine Ausbildungsstelle in Österreich gewandt.
Dort habe ich Mitte Oktober ein Erstgespräch.

Ich hoffe, dass ich über den Weg zu „Assistenzhund, dem Zweiten“ berichten und euch hier auf dem Blog etwas mitnehmen kann.

Natürlich darf auch das Thema „Finanzen“ nicht fehlen. Die Kosten für einen Assistenzhund werden nicht übernommen. Dadurch sind die meisten Assistenzhundehalter auf Hilfe angewiesen, durch Spenden und/oder Stiftungen. Ich habe also ein GoFundMe gestartet, welches ich am Ende dieses Beitrages verlinken werde.

Helfen kann man mir beispielsweise durch Teilen der GoFundMe-Kampagne, durch Berichterstattung über meine Situation und mein Anliegen und natürlich auch durch kleine Spenden. Jeder Euro zählt.

Hilf‘ mir, mein Ziel zu erreichen, indem du meine GoFundMe-Kampagne teilst und/oder durch eine Spende unterstützt! Vielen Dank!

GoFundMe – Assistenzhund für Sam
Assistenzhund Yoshi 2021