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Assistenzhund, Diskriminierung, Alltägliches, Zutrittsrechte, Training, MDK


Es ist schon eine Weile her, dass ich über mein Leben mit Assistenzhund gebloggt habe. Deshalb jetzt mal ein kleines Update 🙂

Im Training machen wir gute Fortschritte.

Mit unserer ehemaligen Trainern und dem DAZ haben wir endgültig gebrochen und das ist auch gut so. Nachdem versucht wurde, meine Unterschrift zu fälschen und andere Unzulänglichkeiten passierten, war das auch höchste Zeit. Von dem ganzen Geschwätz  über „Ausweis und Prüfung“ mal abgesehen… so kann man den Leuten auch Geld aus der Tasche ziehen.

Unser Training wird nun in Selbstausbildung mit Unterstützung von HampelHund Hundetraining und Partner auf 6 Pfoten durchgeführt und das funktioniert richtig gut.

Wir haben einmal wöchentlich Einzelunterricht bei Yvonne und zusätzlich besuchen wir Gruppenspaziergänge und -kurse, um das Gelernte auch unter Ablenkung anzuwenden und zu festigen. Ausserdem macht’s einfach Spass und ist eine Abwechslung für Mensch und Hund. Spass und Freizeit dürfen ja keinesfalls zu kurz kommen!

Yoshi’s Apportieren wird immer besser. Ich bin richtig begeistert, wie gut er mittlerweile Dinge suchen und bringen kann. Jetzt geht’s ins Detail und er soll lernen, meine Notfalltasche am Henkel zu nehmen statt sie komplett zu verspeisen.

Zur Zeit arbeiten wir auch vermehrt daran, dass er am Straßenrand absitzt, mir die Straße also anzeigt und die Fahrbahn nur auf Kommando überquert, selbst, wenn ich weiter laufe. Dies soll mich davon abhalten im dissoziativen Zustand vor ein Auto zu laufen. Er soll mich durch sein Absitzen und Sitzen bleiben, am Weiterlaufen hindern. Natürlich kassiert er hierfür einige Kekse 😉

Zutritts-Erfolge gab es auch. Zur vollendeten Namens- und Personenstandsänderung wurde ich von den Lieblingsmenschen zum Essen eingeladen. Muss man ja feiern und so. (Aussage der Besten <3)
Wir haben uns die Pizzeria Romana im hessischen Münster ausgesucht und dort waren Assistenzhunde sehr willkommen. Wir haben einen schönen, ruhigen Tisch bekommen, wo sich Yoshi bequem unter einer Bank ausstrecken konnte. Es war super angenehm und ein richtig schöner Mittag!
Anschließend gab es noch ein Mini-Fotoshootings, auf dem auch das Titelbild dieses Posts entstanden ist.

Beim Amtsgericht in Frankfurt hatte ich Diskussionen am Einlass. Keine Hunde. Bla Bla. Das Übliche. Also, aufgeklärt. Es wurden dann einige Telefonate geführt (vermutlich mit dem Richter, mit dem ich einen Termin hatte). Es wurde gefragt, ob ich auf den Hund angewiesen bin. Ich erklärte nochmals, dass ich das bin und dass er Assistenzhund ist. Und schon war es kein Problem. Also das erste mal mit Yoshi bei Gericht. Durch die Sicherheitskontrolle. Alles hat gut geklappt. Ich war froh, Yoshi zu haben, denn ich war schon richtig aufgeregt.
Vor dem Termin hatten wir noch eine Begegnung mit merkwürdigen Menschen. Ich saß auf einer Bank und bereitete mich mental auf meinen Termin vor. Yoshi lag vor mir. Eine Mutter mit Kleinkind änderte extra ihren Weg, um zu uns zu kommen und ihr Kind aufzufordern, Yoshi anzustarren. Ich versuchte sie aufzuklären und wies auch auf die Kenndecke hin. Leider war sie völlig beratungsresistent. Das war etwas, was ich vor diesem Termin echt nicht gebraucht hätte. Sowas stresst einfach unnötig und muss doch echt nicht sein…

In meinem Wohnraum werde ich immer noch diskriminiert. Von der Mitmieterin und dem Vermieter. Meine Anwältin kümmert sich zum Glück. Aber es wirkt sich enorm auf meine Gesundheit aus. Negativ. Ich fühle mich mittlerweile richtig, richtig unwohl hier.
Meine OP wird Ende März stattfinden und somit werde ich schauen, dass ich zum 1.8. oder zum 1.10. diesen Jahres eine neue Wohnung finde.
Ich hoffe, dass danach etwas Ruhe einkehrt. Ich habe auch beschlossen, dass nur auserwählte Menschen meine neue Adresse bekommen werden. Und nein, der Vermieter wird da nicht dazu gehören. Einfach aus Selbstschutz und Selbstfürsorge. Ich möchte einfach nur noch meine Ruhe und mit dem Mist abschließen.
Unterkriegen lasse ich mich trotzdem nicht. Ich werde weiter für mein Recht kämpfen und notfalls auch vor Gericht gehen.

Beim Termin mit dem MDK (hier ging es um den Antrag auf einen Pflegegrad) hat Yoshi mich wunderbar beruhigt und geerdet. Die MDK-Frau hat allerdings anscheinend nichts wirklich verstanden und sprach dauernd nur von meiner Transsexualität, die ja nun mit dem erst gar nichts zu tun hat. Ich sagte Trauma, Dissoziationen, Angststörung, Assistenzhund, Panikattacken, Depression, etc. und sie kam immer wieder auf Trans* zurück. Auch die Erklärungen meiner Mutter halfen nichts. Nun warten wir auf den Bericht und legen zur Not eben Widerspruch ein. Ich habe die Trans-Geschichte nur erwähnt bzw. erwähnen müssen, da die Namensänderung aktuell durch war und sie Namen und Geschlecht in ihren Unterlagen anpassen sollte/musste.

Kleine Updates gibt’s übrigens auch regelmäßig auf Yoshi’s Facebook Seite: Assistenzhund Yoshi

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