Content Note:
Mobbing, Trigger, Nein sagen, Achtsamkeit


Gestern hatte ich den Termin beim zweiten Gutachter für die Vornamens- und Personenstandsänderung. (Näheres dazu gibt’s dann im nächsten Testo-Update, denn hier geht es nur am Rande um den eigentlichen Termin.)

Im Gespräch ging es um mich, mein Leben und natürlich meine Geschlechtsidentität. Als wir bei der Schulzeit angelangt waren, kamen wir logischerweise auch auf meine Zeit am Gymnasium und das Mobbing zu sprechen.

Der Gutachter wollte genaueres wissen. Und ich stottere etwas zusammen. In dem Moment fühle ich mich zwar nicht toll, aber es geht. Nach aussen bewahre ich Ruhe, innen sieht es anders aus.

Auf der Heimfahrt war ich abgelenkt und sprach mit meiner Mutter, die mich und Yoshi glücklicherweise abgeholt hatte.

Nach dem nach Hause kommen ging es dann los: Gedankenkreisel, destruktive Gedanken, Dissoziationen, Flashbacks. Ich konnte nicht schlafen bzw. wenn ich einnickte, kamen blöde Träume. Immer wieder Erinnerungen.

Wieso schaffe ich es nicht, bei sowas einfach zu sagen „Nein, tut mir leid, da kann/möchte ich nicht drüber reden/näher drauf eingehen“? Wieso fällt mir das so schwer? Ist die „Nein-Sagen“ Kategorie. Ich kann es nicht. Oder nur sehr schlecht. Weshalb ich mir auch schon des Öfteren irgendwelche Spendenabos und sonst was ausquatschen lassen habe.

Ich ärgere mich da echt über mich selbst. Der gute Mann kann ja nichts dafür – er kann nicht riechen, dass das ein Trauma-Thema ist. Aber ich weiss es doch, und ich weiss auch, dass ich auf mich aufpassen und achtsam sein muss. Und doch fällt es mir oft so schwer und ich verwende die übliche „Augen zu und durch“ Methode, die mir aber im Endeffekt nicht gut tut – im Gegenteil.

Ich nehme mir also jetzt nochmal offiziell vor, in Zukunft mehr auf mich zu achten und auch mal NEIN zu sagen. Und ich werde auch noch mal mit meiner Therapeutin an dieses Thema gehen.

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Assistenzhund und emotionale Stütze – auch oder gerade bei anstrengenden Terminen