Content Note:

Jahresrückblick, Persönliches, Gedanken, LGBT+, Highlights, Therapie Fortschritte, Fotos


2017. Du warst turbulent, aber doch gar nicht mal so schlecht.


Meine Highlights

  • Das Avenged Sevenfold & Disturbed Konzert in Frankfurt im Februar
  • 4 Tage in meinem geliebten London im April
  • Die Schreibwerktstatt vom Bündnis gegen Depression in Darmstadt
  • Das Pfernetzt Event (des Allererste überhaupt!) im Mai
  • Ich habe meine zwei Huftiere als Tattoo auf meiner Haut verewigen lassen
  • Die Alpaca Wanderung an meinem Geburtstag Anfang Juni
  • Die Reitsportmesse Rhein-Main in Mainz mit meiner besten Freundin J. Ende Juni
  • Fotografieren im Palmengarten (hach, ich liebe ihn!) im August
  • Freundschaftstattoo mit J. auf dem Fuß
  • Rocken auf dem Papa Roach Konzert in Offenbach im September (geilstes PRoach Konzi bisher und ich war echt schon auf sehr, sehr vielen in vielen Ländern!).
  • Die Hochzeit meiner besten Freundin im Oktober auf der ich Trauzeuge sein durfte
  • Die Kürbisausstellung in Ludwigsburg Ende Oktober
  • Der Selbsthilfetag 2017 im Odenwald im November
  • Ausflug in die Heimat meines Herzens Ende Dezember: London & Cornwall
  • zahllose tolle Treffen mit J. und C.
  • Gewinn eines Chest Binders von gc2b am Giving Tuesday

 

Sonstiges

Ende März zog ich mir einen Bänderriss im Sprunggelenk zu (ja ich gebe es zu, ich war zu trottelig zum Laufen, haha) und hoppelte eine Weile auf Krücken durch die Gegend. Nach einem MRT, mehreren Arztbesuchen und Physiotherapie war das aber auch schnell besser. Ich spüre zwar bis heute ab und an mal noch ein leichtes Ziehen in dem Fuß, aber habe ansonsten glücklicherweise keine Probleme mehr damit.

2017 war auch das Jahr, in dem ich den Mut aufbrachte, meine Tanztherapie abzubrechen und diverse Anträge zu stellen (u.a. auf einen Schwerbehindertenausweis). Natürlich hatte ich auch einige Arzttermine zur Vorsorge und zur aktuellen Betreuung und hatte regelmäßig Sitzungen bei meiner Therapeutin.

Außerdem lernte ich L. und E. kennen und bin sehr froh darüber.

Es war außerdem das Jahr meines offiziellen Coming Outs. Ich habe mich 2017 endlich vor allen Menschen, mit denen ich regelmäßig in Kontakt stehe und die mir nahe stehen als ftm transgender geoutet und lebe nun seit Juni offiziell als Samuel. Der Trans-Weg hat endlich auch öffentlich begonnen. Vorher war alles nur in mir und online.
Meine beste Freundin erfuhr es Anfang des Jahres als Erstes, danach kam meine Therapeutin und dann nach und nach alle anderen Menschen. Es ist ein tolles Gefühl sich endlich nicht mehr verstecken zu müssen und ich hoffe, dass ich alle Hürden meistern werde und bald auch mit dem medizinischen Weg beginnen kann.

Ein trauriges Ereignis war der Tod einer ehemaligen Kollegin, die ihren Kampf mit dem Krebs verloren hat.

 

Therapie Fortschritte

Ja, auch Therapiefortschritte kann ich vorweisen. In meiner letzten Sitzung des Jahres haben wir über eben diese gesprochen und sie einmal aufgelistet. Bearbeitet haben wir bisher Bereiche des Borderlines, der Depression und der sozialen Phobie. Nicht zu vergessen natürlich auch meine Gender Dysphoria und das „Trans-Dasein“.

  • Meine Stimmung ist einigermaßen stabil
  • Ich wende erfolgreich meine Skills an
  • Ich gehe besser mit Gefühlen um
  • Verbesserung der Essattacken / bewussteres Essen
  • BDI II von 42 auf 17 gesunken (= von mittelschwerer Depression auf leichte Depression)
  • Verbesserung des Antriebs/mehr Aktivitäten
  • Tagesstruktur wieder aufgebaut / Studium wieder aufgenommen
  • Rückzugsverhalten verbessert
  • Suizidgedanken & Selbstverletzungsdruck verringert
  • Identifikation von und Umgang mit negativen Gedanken geübt und erlernt
  • Zukunftsaussichten erarbeitet
  • Kontakte aufgebaut und erhalten
  • Angstreduktion durch Expositionen / Aufmerksamkeit nach Außen richten
  • Achtsamkeit erhöht / Sicherheitsverhalten verringert
  • Diagnose Trans* und Abgrenzung der Diagnose von den Borderline Merkmalen
  • Outing & Leben im Alltag als Samuel
  • Beantragung dgti Ergänzungsausweis

Das ist doch schon einiges, oder? Ein Jahr ambulante Verhaltenstherapie bei Frau S., zuvor 8 Wochen Tagesklinik. Es bringt also was. Anfangs war ich bzw. mein innerer Kritiker davon überzeugt, dass ich gar keine Fortschritte gemacht habe, aber offensichtlich ist das Quatsch. Ich habe Fortschritte gemacht. Hört ihr? ICH HABE FORTSCHRITTE GEMACHT!
Immer, wenn ich nun daran zweifle, werde ich mir die Liste durchlesen. Vielleicht sollte ich sie mir an die Wand hängen.

Aber mal im Ernst: Ich weiss, dass noch ein weiter Weg vor mir liegt. Die Zwänge sind noch nicht bearbeitet und auch so werde ich immer wieder kämpfen müssen, um nicht in Tiefs zu versinken oder aus diesen wieder herauszukommen, aber es macht mir Mut, dass es mir mittlerweile wieder besser geht. Vor einem Jahr hätte ich nicht gedacht, dass ich es noch einmal soweit schaffe. Ich war ziemlich am Boden.
Ich glaube, ich kann mit diesem Jahr und dem, was ich bisher erreicht habe, zufrieden sein.

In diesem Sinne wünsche ich euch einen guten Rutsch und ein erfolgreiches Jahr 2018!

 

Zum Abschluss noch einige Schnappschüsse aus 2017:

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