Content Note:

Reisebericht, soziale Phobie, Gender Dysphoria, Trans*, Gedanken


22.12.2017 – Tag 3

Als ich aufwache sind meine Kopfschmerzen, die mich gestern Abend heimgesucht hatten, wesentlich besser. Dafür begann die schlimmste Zeit des Monats für den Pre-T Trans Mann: Shark Week. Mit Schmerzen. Ich hasse es. Fühle mich nicht gut, ekel mich vor dem Körper, habe SvV Druck.

Egal. Skillen. Ausblenden. Ablenkung.

Heute geht es früh los. Kurz vor 6 Uhr checke ich aus, nehme die Tube zum Flughafen Heathrow, wo ich meinen Mietwagen abhole. Am Schalter mal wieder nervös, stottere mir einen Wolf; dann Anspannung, weil es mit dem Bus zum Mietwagen-Parkplatz geht. Endlich da. Werde in Empfang genommen, bekomme das Auto gezeigt, stottere wieder rum, packe meine Sachen ins Auto, stelle Sitz & Spiegel ein, parke unter Schweißausbrüchen aus. Los geht’s.

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Der Mietwagen

Auf dem Weg nach Cornwall mache ich keine Pause. Fahre einfach durch. Genieße die Ruhe.

Angekommen bekomme ich meine Unterkunft gezeigt. James, der Eigentümer, ist nett. Die Unterkunft ist toll. Hier könnte ich bleiben.

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Mein Zuhause für die nächsten Tage
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Hinter meiner Unterkunft, quasi mein „Natur-Balkon“

Ich packe aus, gehe meinem Desinfizier-Zwang nach und setze mich dann noch einmal ins Auto. Habe Hunger. Muss unbedingt etwas zu essen kaufen. Fahre zu Aldi und kaufe mir Pizza, Wasser, Saft, Schoki, Käse, Brot,… Sogar Shortbread, welches sich meine beste Freundin gewünscht hat, finde ich. Fehlt nur noch die Schokolade für Mom. Die gibt’s aber nicht bei Aldi.

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Shopping bei Aldi

Wieder zurück in meiner Unterkunft versuche ich den Ofen zum Laufen zu bringen. Verdammt. James hatte es mir erklärt, ich war aber halb weg dissoziiert vor Aufregung. Mist. Rumdrücken und drehen. Ist ein Gasherd/-ofen. Noch nie bedient. Komme mir vor wie ein Depp, schaffe es aber nach schier endlosen Versuchen doch noch hin. Na, ob das was wird? Wollte eigentlich den kleinen Ofen nehmen – Energiesparen und so -, aber den bekomme ich nicht an. Nun kommt die Pizza also in den Großen. Es dauert zwar eine Weile, aber es klappt tatsächlich und meine Pizza wird fertig.

Erst mal essen und diesen Blogpost veröffentlichen.

Danach werde ich mich gemütlich in meine Hütte setzen und das Wildlife, von dem James geschwärmt hat, genießen. Hier soll’s nämlich ganz viele Eichhörnchen geben.

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Direkt hinter meiner Unterkunft

Mehr mache ich heute nicht. Die Fahrt war anstrengend, ich habe Unterleibsschmerzen und immer noch leichte Kopfschmerzen. Mein Nacken und meine Schultermuskulatur weinen auch leise vom Rucksack schleppen.
Ich genehmige mir noch eine warme Dusche und lese ein paar Kapitel. Danach geht’s dann irgendwann ins Bett. Vielleicht gönne ich mir noch einen Film 🙂

Morgen laufe ich ans Meer. Ich freue mich schon 😀

Ach ja, mein WLAN hier ist etwas wackelig, also nicht wundern, falls mal nicht gleich etwas kommt…