Content Note:
Medikamente, Psychiater-Termin, Gewicht, Blutentnahme, Hausarzt-Termin, Coming Out
Letzte Woche hatte ich einen Kontrolltermin bei meiner Psychiaterin. Sie erkundigte sich wie immer danach, wie es mir zur Zeit ginge. Ganz gut, Stimmung ist schwankend, wie immer. Ich schaffe es, ca. 2 mal pro Woche etwas für’s Studium zu tun. Zwar nur eine Stunde am Tag und mit einigen Pausen dazwischen, aber immerhin. Besser als vorher, wo ich gar nichts gepackt habe. Ich schaffe auch ein wenig Haushalt und die ein oder andere Unternehmung. Schlafen klappt so lala. Ich schlafe gut ein, habe aber, wenn ich z.B. nachts pinkeln muss, Probleme weiter zu schlafen und liege dann öfters eine Weile wach. Sie fand es gut, dass ich mir in solchen Situationen mein Hörbuch oder eine Mediation bzw. entspannende Musik anmache, um nicht ins Grübeln zu geraten. Meine Träume sind immer noch sehr wild. Oft ist es nur Quatsch, manchmal auch Albträume. Eine traumlose Nacht hatte ich schon lange nicht mehr.
Danach schaffte ich es, ihr mitzuteilen, dass ich Trans* bin und sie hat die Diagnose mit in ihr System aufgenommen. Puh, wieder ein Mensch weniger auf der Coming-Out Liste 🙂
Zu guter Letzt habe ich es dann noch gepackt, mein Gewichtsproblem anzusprechen.
Ich nehme seit etwas mehr als einem Jahr Escitalopram. Erst 5mg, dann 10mg und dann 15mg. Seitdem habe ich 15-20kg zugenommen, meine Gedanken drehen sich 24/7 um’s Essen. Dies habe ich nun endlich angesprochen und sie hat auch eine Alternative gefunden, die wir für mich probieren können: Fluoxetin (im englischsprachigen Raum auch bekannt als Prozac). Dies wird wohl auch oft bei Bulimie-Patienten eingesetzt, die ja auch an Heißhungerattacken leiden.
Um auf Fluoxetin umstellen zu können, musste ich allerdings zuerst mit meinem Hausarzt sprechen, da ich einen Betablocker nehme: Metoprolol. Dieser hat mit Fluoxetin unerwünschte Wechselwirkungen.
Am Ende durfte ich noch zur Blutentnahme. Die erste Arzthelferin kam, suchte nach einer Vene, fand eine, traute sich aber nicht, da sie ihr zu tief saß. Also musste ihre Kollegin ran, die es ohne Probleme geschafft hat, mich zu pieksen. Ich war etwas nervös, da ich ca. 2 Wochen vorher ohne ersichtlichen Grund bei meinem Hausarzt einfach mal umgekippt bin, was mir sonst nie passiert, aber es war natürlich alles gut und der Kopf hat sich umsonst Sorgen gemacht. Ich habe mich nett mit der Arzthelferin unterhalten und durfte kurz danach auch schon gehen mit der Abmachung, meiner Psychiaterin eine E-Mail zu schreiben, sobald ich mit dem Hausarzt gesprochen habe.
Somit bin ich am Tag darauf zu meinem Hausarzt marschiert und habe das Thema mit ihm besprochen. Kein Problem, wir stellen um auf den Betablocker Bisoprolol. Habe auch sofort das neue Rezept bekommen, bin in die Apotheke gewatschelt und habe mir die Tabletten geholt. Wieder zu Hause angekommen, schrieb ich meiner Psychiaterin – wie vereinbart – eine E-Mail mit dem Ergebnis des Hausarzt-Termins und sie stellte mir zugleich ein Rezept für Fluoxetin aus, welches ich letzten Freitag in der Praxis abholte und einlöste.
Nun nehme ich seit gestern die neuen Medikamente. Ich bin mal gespannt, ob ich mit Fluoxetin besser klar komme als mit Escitalopram. Ich habe ja beim Escitalopram keine große Wirkung gespürt. Wir werden sehen. 🙂
Ich bin jedenfalls froh, dass ich endlich den Mut hatte, das Thema anzusprechen. Habe mich danach auch gleich mit einer Tasse Hot Chocolate belohnt – für’s Coming Out und für’s Ansprechen des Gewichtsproblems 🙂
Und hier noch mein neuer Medikamentenplan:
Alte Medikamente | Neue Medikamente ab 02.11.2017 |
Escitalopram 15mg – 1 Tablette morgens | Fluoxetin 20mg – 1 Tablette morgens |
MetoHEXAL 47.5mg – ½ Tablette morgens | BisoHEXAL 2.5mg – ½ Tablette morgens |
Trimipramin 40mg/mL – 10 Tropfen zur Nacht – bei Bedarf | Trimipramin 40mg/mL – 10 Tropfen zur Nacht – bei Bedarf |
Budi air 200 Mikrogramm – 1 Hub – bei Bedarf | Budi air 200 Mikrogramm – 1 Hub – bei Bedarf |
November 3, 2017 at 6:12 pm
Hey du,
das freut mich, dass du beide Themen ansprechen konntest 🙂 Kannst du stolz auf dich sein!
Liebe Grüße.
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